Patent- und Ideenmarkt, September 1997, S.11
Sonnenspiegel mit solarer Nachführung
Besonders bei der dichten Bebauung in Städten und manchen Wohngebieten entstehen zwischen den Gebäuden, aber auch in Innenhöfen Flächen und Räume, an denen Sonneneinstrahlung Mangelware ist. Die angrenzenden Gebäudeteile werfen morgens noch lange, in manchen Hinterhöfen sogar den ganzen Tag, und abends schon sehr früh ihre Schatten.
Ein Sonnenspiegel mit solarer Nachführung soll diese Nachteile beseitigen und die begehrten Sonnenstrahlen in sonst beschattete Wohn- und Spielbereiche umlenken.
Der helioflex-Sonnenspiegel lenkt direktes Sonnenlicht vollautomatisch und netz-unabhängig auf sonst schattige Sitzbereiche, Balkone, Terrassen oder auch in Fenster. Zum Bau werden weitgehend bewährte Bauteile von Satellitenanlagen verwendet. Ein einfaches, robustes Tracking-System übernimmt dem Stand der Sonne die Nachführung der Anlage.
Bei Großprojekten wurden in den vergangenen Jahren schon weltweit von Architekten sogenannte Daylight-Systeme eingesetzt, um der Verschattung von Gebäuden entgegen zu wirken.
Individuelle Lösung zur Aufhellung von Wohnungen, Arbeits-, Freizeit- oder Spielbereichen gab es bislang nicht.
Der vorliegende Prototyp ist mit einem Hell-Dunkel-Sensor (Heliostaten) ausgestattet., der die Position der Sonne aufspürt und mittels einer einfachen Mechanik die Bewegung so auf die Spiegelfläche umsetzt, daß der Reflektionsstrahl stets den gleichen Punkt trifft. Die Konstruktion und Montage der Spiegelhalterung entspricht der, der bereits millionenfach eingesetzten individuellen Satelliten-Empfangsanlagen
Ein in Serie gefertigte Baureihe sollte preiswert und erschwinglich sein.
Zweifelsfrei dürfte für Anlagen dieser Art eine große Nachfrage vorhanden sein. Nach vorsichtiger Schätzung ist allein in Berlin mit etwa 150.000 potentiellen Standorten für den Sonnenspiegel mit solarer Nachführung zu rechnen.
Bildtext:
Ein Prototy für eine Galerie in Berlin-Mitte mit reflektierendem
Spiegel, Modulen und netzunabhängiger Nachführung